Tipps zum Start in den neuen Kanzlei-Job

Damit du gut in deinen neuen Job in der Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung startest, haben wir die wichtigsten Tipps zusammengefasst, die dir den Einstieg in den Kanzleialltag garantiert erleichtern werden.


Start

Worauf es ankommt: Unabhängig von der Qualität des Onboardings solltest du gerade zu Beginn eines neuen Jobs sehr wissbegierig sein. Versuche früh, wichtige Erkenntnisse über die Eigenheiten der Branche und deines Arbeitsumfeldes zu gewinnen. Hab keine Angst, um fehlende Infos, Unterlagen oder Ausstattung zu bitten.

Wichtig ist, dass du dir die nötige Zeit nimmst, um alle Bereiche deiner neuen Stelle ausführlich kennenzulernen. Das ist die Basis für deine kommenden Aufgaben und deinen Beitrag zu einer erfolgreichen Zusammenarbeit mit den neuen Kolleg:innen.

Job-Start kompakt erklärt

  • Richte dir deinen persönlichen Arbeitsplatz effizient und nach deinen Bedürfnissen ein.
  • Nimm dir Zeit, deine Kolleg:innen kennenzulernen – persönlich und beruflich.
  • Lass dir von Archiven über Konferenzräume bis zu Pausenarealen die gesamte Infrastruktur deines Unternehmens zeigen.
  • Versuche, dir die Arbeitsabläufe in deiner Kanzlei einzuprägen, und informiere dich früh über wichtige Fristen der Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsbranche.
  • Lege dir einen ersten Plan zurecht, welche Schritte du für deine fachliche und persönliche Weiterentwicklung setzen willst. Ein grober Wegweiser reicht für den Anfang.
  • Sammle zunächst viel Erfahrung in den Routinetätigkeiten und baue entsprechend deines persönlichen Karriereplans darauf auf. Mach dir vor allem anfangs nicht zu viel Druck. Der Einstieg in den neuen Job braucht jedenfalls eine gewisse Zeit. Bleib geduldig und flexibel.

Der erste Arbeitstag in der neuen Kanzlei

Es gibt einige definitive Dos and Don'ts, die du ganz allgemein, aber vor allem an deinem ersten Arbeitstag berücksichtigen solltest:

  • Geduld zu haben, ist gar nicht so einfach. Auch wenn du vor Tatendrang strotzt und bereits mehrere Möglichkeiten gefunden hast, deinen neuen Arbeitsalltag zu optimieren, solltest du zunächst erst einmal deinen neuen Arbeitsplatz kennenlernen.

  • Sei pünktlich. Nichts ist peinlicher, als am ersten Tag bereits den ersten Termin zu versäumen. Außerdem ist Zuspätkommen äußerst unhöflich. Plane etwas Spielraum für die Dauer der Anreise ein.

  • Lerne deine Kolleg:innen kennen. Notiere dir eventuell sogar Namen und Aufgabengebiete zur Erinnerung, wenn du besonders viele Menschen kennenlernst. Die meisten Kanzleien haben auf ihrer Website eine Team-Seite, die dich dabei unterstützen kann, die ganzen neuen Gesichter den richtigen Namen zuzuordnen.

  • Vermeide alles, das man dir als Arroganz auslegen könnte: Besserwisserische Aussagen, Kolleg:innen übergehen, Ratschläge ignorieren, überzogene Änderungswünsche, mangelnder Respekt vor langjährigen und älteren Mitarbeiter sind klare “Red Flags”, die du vermeiden solltest. Hier geht es um Respekt, nicht um falsch verstandene Unterwürfigkeit.

  • Nimm Ratschläge und Hinweise dankend an. Zeig außerdem Initiative und stelle Fragen.

  • Nutze Pausen und Smalltalk, um eine Beziehung zu deinen Kolleg:innen aufzubauen, indem ihr euch auf einer menschlichen Ebene besser kennenlernt.

  • Achte auf dein äußeres Erscheinungsbild. Overdressed ist besser als zu leger.

  • Vermeide zu lange Pausen und gehe nicht zu früh.

Lerne dein Arbeitsumfeld kennen

Für das Arbeitsklima in Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungskanzleien gelten spezielle Spielregeln. Viele Unternehmen reformieren gerade ihr Employer Branding, um den Anforderungen einer modernen Unternehmenskultur gerecht zu werden. Das wirkt sich natürlich auch auf die Umgangsformen aus.

Achte beim Einstieg darauf, ob deine Kolleg:innen dir bereits das Du-Wort anbieten oder ob grundsätzlich respektvolles Siezen angebracht ist. Klient:innen schätzen in dieser Branche Vertrauen, Verlässlichkeit und persönlichen Kontakt zu Berater:innen.

Überall, wo es zu Kontakt mit Kund:innen kommen kann, dominiert deshalb ein seriöses Ambiente, auch wenn es rein unter Kolleg:innen manchmal etwas ungezwungener zugehen kann.

Weiters solltest du beachten, wie Hierarchien in deiner Kanzlei gelebt werden. Manch eine Chefin und manch ein Chef bestehen auf eine strikte Rangordnung, während andere einen beinahe familiären Führungsstil pflegen. Heutzutage agieren jedoch immer mehr Vorgesetzte eher als Coaches und Mentor:innen, statt ihre Rolle strikt nach dem Top-Down-Prinzip zu interpretieren.

Zusammenhalt unter Kolleg:innen

Einer der wichtigsten Aspekte in deiner beruflichen Zukunft ist dein Verhältnis zu deinen Kolleg:innen. Immerhin verbringt ihr fortan einen großen Teil eures Lebens miteinander. Also investiere dementsprechend viel Zeit in den sozialen Austausch.

Niemand in der Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung ist Einzelkämpfer:in. Zwar besteht ein erheblicher Teil der Arbeit in diesen Berufsfeldern aus dem selbstständigen Recherchieren von Informationen und Verfassen von Berichten, doch auch Teamarbeit ist gefragt. Selbst wenn es nur in Form eines Ratschlags ist, den du dir von erfahrenen Kolleg:innen holst.

Versuche außerdem stets ein Verständnis für die Bedürfnisse der unterschiedlichen Aufgaben deiner Gefährt:innen zu haben. Sei ihnen gegenüber genauso hilfsbereit, wie du es dir als Berufseinsteiger:in von ihnen wünscht. Damit punktest du nicht nur auf der menschlichen Ebene, es steigert auch die Effizienz eures Teams.

Arbeitsabläufe merken

Neue:r Arbeitgeber:in, neue Kolleg:innen, eventuell neue Fachrichtung: Beim Start in den neuen Job als Steuerberater:in bzw. Wirtschaftsprüfer:in warten unterschiedliche Herausforderungen auf dich, besonders wenn dies deine erste Anstellung in der Branche ist. Diese betreffen neben dem Büro natürlich auch dein Aufgabengebiet.

Mach dich zum Einstieg in einen neuen Job intensiv mit den Abläufen deiner Kanzlei vertraut. Im Vergleich zur Ausbildung oder deinem vorherigen Arbeitsumfeld werden manche Arbeitsschritte vermutlich anders gehandhabt.

Das ist das Resultat langjähriger Entwicklungen innerhalb des Unternehmens und dem Zusammenspiel der unterschiedlichen Charaktere in deiner Kanzlei. Meist wurden Prozesse über die Jahre optimiert und an die Notwendigkeiten dieses speziellen Arbeitsplatzes angepasst. Manchmal entdeckst du vielleicht dennoch Potenzial zur Verbesserung.

Warte jedoch, bevor du eine Revolution vom Zaun brichst. Erst, wenn du das gesamte System verstehst, kannst du konstruktive Vorschläge einbringen, die auch umgesetzt werden können. Was dir zuerst wie ein Fehler erscheint, wird eventuell aus einem ganz bestimmten Grund so gemacht.

My Arbeitsplatz is my Castle

Schreibutensilien

Dein Arbeitsplatz muss dir ermöglichen, deine Aufgaben so effizient und angenehm wie möglich zu erledigen. Im Zuge des Onboardings werden dir üblicherweise alle Geräte zur Verfügung gestellt, die du brauchst. Das ist gleichzeitig auch der Zeitpunkt, um dir deinen Platz individuell einzurichten. Behalte die folgenden Utensilien immer in Griffweite:

  • Kugelschreiber
  • Bleistifte
  • Post-its
  • Marker
  • Notizblöcke
  • Büroklammern
  • Klammermaschine
  • Locher
  • Schnellhefter

Kümmer dich auch sofort darum, deinen Schreibtisch auf Gesundheitsthemen hin zu optimieren:

  • ergonomische Sitzhaltung
  • die richtige Höhe von Computermonitor, Tisch und Stuhl
  • Laptop-Ständer, damit du nicht andauernd nach unten blicken musst
  • bei Bedarf Handgelenkstützen für Maus und Tastatur deines Rechners

Du solltest nicht nur alle Werkzeuge für deine Arbeit griffbereit haben, sondern auch langfristig deine Gesundheit nicht außer Acht lassen. Sorge an deinem Arbeitsplatz außerdem für ausreichend Beleuchtung und Frischluft.

Starte deine Karriereplanung früh

Wenn du nicht bereits an Karriereplänen strickst, werden dir die ersten Wochen im neuen Job möglicherweise einige Einblicke geben, die deine Zukunftsplanung ankurbeln können. Recherchiere zu möglichen Karriereschritten und tausche dich mit Kolleg:innen aus.

Vergiss dabei aber nicht, dass du am Anfang deines aktuellen Jobs stehst. Wenn du zu früh zu viele Veränderungen forcierst, wird man dir das als chronische Unzufriedenheit und unter Umständen auch als Mangel an Fokus auslegen.

Falls du gerade frisch aus deiner Ausbildung kommst bzw. wenn dies dein Einstiegsjob in die Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsbranche ist, dreht sich für dich sehr wahrscheinlich alles um deine drei Praxisjahre und die Zulassung zur Fachprüfung. Weiterführende Informationen dazu sowie die Möglichkeit, sich zur Berufsanwartschaft anzumelden, findest du auf der Website der Kammer der Steuerberater:innen und Wirtschaftsprüfer:innen.

Mit taxado den nächsten Karriereschritt machen

Der Berufseinstieg wird dir mit diesen Tipps um einiges leichter fallen. Zeit für dich, die vielseitigen Jobausschreibungen auf taxado nach deinem nächsten Kapitel zu durchforsten und diese Tipps schnellstmöglich anzuwenden.