Karrierewege in der Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung

Wie werde ich Partner:in? Ab wann kann ich eine Abteilung in meiner Kanzlei leiten? Wir zeigen dir, wie du deine Karriereleiter erklimmen kannst.

Karrierewege

Woraus es ankommt: Ausdauer, Erfahrung, fundiertes Know-how und herausragende Leistung sind in der Regel immer gefragt, wenn du den Weg bis in die Partnerschaft einer Kanzlei schaffen willst.

Eine universell gültige Blaupause gibt es dafür nicht. Es liegt an dir, über welche Berufsbilder und Branchenspezialisierungen dein Karriereweg in der Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsbranche führen soll.



Karrierewege kompakt erklärt

  • Das Eintrittstor in die Branche der Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung ist die jeweilige Fachprüfung.
  • Die Zulassung zur Fachprüfung kannst du entweder über den Weg als Berufsanwärter:in in der Steuerberatung bzw. Wirtschaftsprüfung oder eine Ausbildung zur Bilanzbuchhalterin bzw. zum Bilanzbuchhalter anstreben.
  • Beide Wege verlangen außerdem ein abgeschlossenes Studium (min. 180 ECTS). Einzige Ausnahme sind Bilanzbuchhalter:innen, deren Ziel die Fachprüfung der Steuerberatung ist. Sie benötigen kein abgeschlossenes Studium.
  • Im Anschluss an die Fachprüfung hängen Karrierewege in erster Linie von der fachlichen Spezialisierung ab.
  • Meistens lassen Kanzleien in der Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsbranche ihre Talente sehr früh mehr (leitende) Verantwortung übernehmen.
  • Die Wege an die Spitze der Karriereleiter, sprich zur Partnerschaft einer Kanzlei, variieren in Länge und Voraussetzungen von Arbeitgeber:in zu Arbeitgeber:in.



Der Anfang als Steuerberater:in und Wirtschaftsprüfer:in

Grundsätzlich führen zwei bevorzugte Wege in die Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsbranche. Entweder startest du als Berufsanwärter:in und mit einem facheinschlägigen Studium im Ausmaß von mindestens 180 ECTS, oder du absolvierst als Bilanzbuchhalter:in mindestens dreieinhalb Jahre in einer entsprechenden hauptberuflichen Tätigkeit.

In beiden Fällen musst du vor der Angelobung als Steuerberater:in oder Wirtschaftsprüfer:in eine Fachprüfung ablegen. Davor müssen Berufsanwärter:innen zusätzlich zum Studium drei Jahre Praxiserfahrung sammeln.

Achtung Sonderfall: Möchtest du als Bilanzbuchhalter:in die Wirtschaftsprüfung, benötigst du zusätzlich zu deinen dreieinhalb Jahren hauptberuflicher Tätigkeit spätestens zur Bestellung als Wirtschaftsprüfer:in den Nachweis über den Abschluss eines facheinschlägigen Studiums im selben Ausmaß wie Berufsanwärter:innen.

Nähere Infos zu Aus- und Weiterbildungen für Steuerberater:innen und Wirtschaftsprüfer:innen haben wir hier für dich aufgeschlüsselt.

Kanzlei-Karriere nach der Fachprüfung

Die weiteren Karriereschritte nach deiner Angelobung haben zunächst weniger mit Hierarchien und mehr mit deiner fachlichen Spezialisierung zu tun. Unabhängig davon, für welches Berufsbild du dich entschieden hast, wirst du zunächst sehr wahrscheinlich einige Jahre Erfahrung darin sammeln.

Spezialisierung auf einen Fachbereich

Parallel kümmerst du dich Jahr für Jahr um die regelmäßigen Fortbildungspflichten der Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsbranche. Im Laufe dieser ersten Jahre kann sich entsprechend deiner Vorlieben und Talente auch bereits zeigen, ob du dich innerhalb deines Berufsbildes weiter vertiefen willst.

Willst du dich vorwiegend um Konzernabschlüsse kümmern oder liegt dir Versicherungsrecht besonders? Dann kannst du sehr früh in deiner Karriere die Weichen dafür stellen. Dazu gehören selbstverständlich auch umfassende Überlegungen, bei welchen Arbeitgeber:innen du deine Pläne verwirklichen kannst. Achte bei den Kanzlei-Profilen auf taxado darauf, mit welchen Fachbereichen sich ein Unternehmen vorwiegend beschäftigt.

Die Möglichkeiten zur Spezialisierung als Steuerberater:in bzw. Wirtschaftsprüfer:in gehen sogar noch weiter. Du hast je nach Arbeitgeber:in auch die Option, deine Fertigkeiten auf eine bestimmte Branche zu schärfen – beispielsweise mit einem Fokus auf die Metallindustrie oder die Landwirtschaft.

Leitende Funktion

Spätestens, wenn du ernsthaft an eine mögliche Zukunft als Kanzleipartner:in denkst, musst du zeigen, dass du Verantwortung übernehmen kannst. Im Vergleich zu anderen Branchen bekommst du in der Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung dazu tendenziell früher die Gelegenheit.

Versuche dich zuerst als Lead in einzelnen Projekten. Im Laufe der Zeit öffnen sich die Türen zu dauerhaft leitenden Positionen. Bedenke, dass sowohl fachliche Kompetenzen als auch spezielle Soft Skills wie Kommunikationsfähigkeiten und Empathie gefragt sind, wenn du zu diesen Aufgaben befördert wirst.

Partner:in in einer Kanzlei werden

Wenn du Artikel über die Werdegänge von Partner:innen der Big Four Wirtschaftsprüfungsgesellschaften liest, stößt du zwangsweise auf viele Parallelen.

Ein langjähriger Track Record erfolgreich geleiteter Projekte, herausragende Arbeitsmoral und ein umfassendes Netzwerk samt Fürsprecher:innen innerhalb der eigenen Firma sind die Wegbereiter zum Status Partner:in.

Arbeitsmoral

Erfolgreiche Führungspersönlichkeiten sind in der Regel immer bereit, die extra Meile zu gehen. Das bedeutet nicht, dass du nur Partner:in werden kannst, wenn du mindestens 60 Stunden pro Woche arbeitest. Vielmehr geht es dabei um die Bereitschaft, zu tun, was nötig ist, auch wenn das über die eigentliche Tätigkeit hinausgeht.

Zeigst du dabei auch noch Initiative, indem du aktiv auf derartige Herausforderungen zugehst, strahlst du Motivation und Verlässlichkeit aus. Zwei unerlässliche Zutaten für deine Karriere in Richtung Partner:in.

Netzwerk

Wer innerhalb einer Kanzlei in der Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsbranche aufsteigen will, muss nicht nur seine Vorgesetzten überzeugen. Als Partner:in liegt die Verantwortung über sämtliche Mitarbeiter:innen mit in deiner Hand. Sie können zu wertvollen Unterstützer:innen werden, wenn es um deine Karriere geht.

Du solltest deshalb alles daran setzen, als Kollegin oder Kollege bestmöglich mit allen zusammenzuarbeiten. Zeige den Menschen, dass sie sich beruflich und menschlich auf dich verlassen können. Pflege den Kontakt zu langjährigen Kolleg:innen, aber stehe auch Newcomer:innen im gleichen Maß zur Seite.

Flexibilität

Dazu kommt ein großes Maß an notwendiger Anpassungsfähigkeit. Führungspersönlichkeiten von Kanzleien gehen aktiv auf Herausforderungen zu und nehmen diese auch an, wenn sie jenseits der Landesgrenze liegen. Manchmal heißt dein nächster Karriereschritt also auch, dass du deine aktuelle Kanzlei verlassen musst, um deine Vorhaben zu verwirklichen.

Aber Achtung: Daraus folgen weitere Herausforderungen. Einen großen Karriereschritt solltest du immer mit deiner Familie abstimmen – besonders, wenn Kinder im Spiel sind. Die Verlagerung des Lebensmittelpunktes bedeutet in vielen Bereichen eures Lebens eine große Veränderung, auf die alle Beteiligten unterschiedlich sensibel reagieren können.

Frau

Mit taxado die Karriereleiter erklimmen

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