New Work in der Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung 

Der einstige Megatrend New Work ist heute die neue Realität. Wir zeigen dir, wie deine Kanzlei von diesem Umdenken bei der Gestaltung von Arbeit und Leben profitiert.


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Worauf es ankommt: Für Arbeitssuchende steht nicht länger das Kapital im Fokus der Erwerbstätigkeit. Vielmehr soll eine zeitgemäße Lebensgestaltung Privates und Beruf ohne Reibungspunkte ermöglichen. Als Arbeitgeber:in in der Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsbranche gilt es, auf diesen veränderten Konsens in der Gesellschaft zu reagieren. 

Wer auf den New Work Zug aufspringt, profitiert langfristig von einer attraktiven Arbeitgebermarke und damit einem erfolgreicheren und somit kosten- und zeitschonenderen Recruiting sowie zufriedeneren Mitarbeiter:innen mit langfristig größerer Leistungsbereitschaft.


New Work kompakt erklärt

  • Ziel von New Work ist die Transformation weg vom Gedanken der Erwerbsarbeit hin zu einer menschenzentrierten Lebensgestaltung.
  • Ein New Work Konzept umfasst alle Bereiche, die es Mitarbeiter:innen ermöglichen, Privatleben und Arbeit leichter zu organisieren. 
  • Flexibilität und ein gegenseitiges Verständnis für die Bedürfnisse von Arbeitgeber:in und Arbeitnehmer:in sind der Schlüssel zur Umsetzung von New Work.
  • New Work ist die konsequente Evolution des Work-Life-Balance-Gedanken.
  • Die entsprechenden Maßnahmen gestalten Arbeitsweise, -zeit und -ort. Die Transformation in diesen Bereichen wird von Technologien und Unternehmenskultur getragen und unterstützt.
  • Durch die Möglichkeit einer flexiblen Lebensgestaltung wird deine Employer Brand ansprechender und du sorgst für gesteigerte Zufriedenheit deiner Mitarbeiter:innen und infolge für mehr Produktivität.
  • Attraktive New Work Angebote heben dich im Recruiting von konkurrierenden Kanzleien ab.


Welche Vorteile hat New Work für Kanzleien?

Unterm Strich vereinen alle New Work Methoden drei Vorteile, von denen jede Kanzlei in der Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsbranche profitiert:

  • Deine Employer Brand wird attraktiver und steigert so deine Chancen im Recruiting.
  • Mitarbeiter:innen können entspannter, flexibler und damit effizienter arbeiten.
  • Deine Talente sind in ihrem Umfeld zufriedener und bleiben dir als Arbeitgeber:in treu.

Wer New Work Ansätze verfolgt, signalisiert ein progressives Mindset. In der heutigen Zeit suchen Steuerberater:innen und Wirtschaftsprüfer:innen nicht länger nur nach einem hohen Gehalt. Der Fokus liegt stattdessen darauf, Privatleben und Beruf flexibel in einem gemeinsamen Alltag zu organisieren.  Wenn du diesen Ausgangsgedanken in deiner Kanzlei beherzigst und das auch kommunizierst, hast du im Recruiting einen Vorteil gegenüber konservativ ausgerichteten Konkurrenten und Konkurrentinnen.

Der Skandal um Amazon-Mitarbeiter:innen, die zum Umziehen gezwungen wurden und deswegen kündigten, unterstreicht, warum an New Work kein Weg mehr vorbeiführt. Lebensqualität ist zur beinharten Grundvoraussetzung bei der Berufswahl geworden.

Ein simples Rechenbeispiel: Wer im Umland von Österreichs zweitgrößter Stadt Graz lebt, braucht zu seinem Arbeitsort innerhalb der steirischen Landeshauptstadt mit dem öffentlichen Verkehr mitunter über eine Stunde. Das ergibt vereinfacht rund zwei Stunden Lebenszeit täglich, die weder privat noch beruflich sinnvoll genutzt werden können.


Pendelzeit-Vergleiche

Die Antwort deiner Kanzlei auf diesen Umstand könnte ein hybrides Arbeitsmodell sein. Arbeiten deine Mitarbeiter:innen mit Laptops im Zug oder an einer beliebigen Anzahl an Tagen gänzlich aus dem Home Office, reduzieren sich die notwendigen Präsenzzeiten und damit die Zeitverschwendung. Trotz potenziell langer An- und Abreise nutzen deine Talente diese Zeit plötzlich für Arbeit und Privates. Win-Win!  Positiver Nebeneffekt: Du vergrößerst mit diesen Optionen die geografische Reichweite deines Recruitings. Der Pool an Bewerber:innen wächst, wenn der Arbeitsweg kaum noch ein Faktor ist.

Zufriedenheit von Mitarbeiter:innen ist Trumpf

New Work strebt mehr Selbstbestimmung und -verantwortung bei Mitarbeiter:innen an. Schenkst du deinen Talenten Vertrauen, bekommen sie die Möglichkeit, mit der Verantwortung zu wachsen. Sie fühlen sich befreit und gleichzeitig erfüllt, wenn sie in dieser Entscheidungsfreiheit aufgehen dürfen. Als Teil deiner Employer Branding Strategie sorgen New Work Methoden somit für zufriedenere Mitarbeiter:innen. Langfristig sparst du damit Kosten für Recruiting und beugst Abwerbungen sowie Ausfällen vor.

Dazu solltest du alle Maßnahmen in regelmäßigen Abständen evaluieren und gegebenenfalls an neue Voraussetzungen anpassen – etwa bei einer geänderten Rechtslage oder neuen Bedürfnissen deiner Talente.

Mehr Produktivität durch New Work

Wie in vielen Jobs existieren auch in der Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsbranche Aufgaben, die bei einem großen Volumen eintönig werden können. Sogenannte “Betriebsblindheit” und fehlender Antrieb können die Folge sein.  New Work Maßnahmen, wie eine inspirierende Arbeitsplatzgestaltung oder eine flexible Zeiteinteilung, helfen dir und deinen Mitarbeiter:innen, die Fließbandroutinen aufzulockern.

Die Arbeit wird in kleinere Pakete unterteilt und das Arbeitsumfeld hilft deinen Kolleginnen und Kollegen, den Fokus nicht zu verlieren, mit ihren Ressourcen zu haushalten und die Aufgaben effizienter zu meistern.

Digitale Tools begünstigen und verstärken diese Effekte noch weiter. Cloud-Anwendungen wie die Google Suite oder Task-Management-Apps wie Trello und Asana verlegen den Arbeitsplatz an jeden beliebigen Ort auf dem Planeten, sofern eine Internetverbindung zur Verfügung steht. Mit wenigen Klicks sind deine Mitarbeiter:innen einsatzbereit.

Mitarbeiterin

Kritik an New Work

Oft hört man die Behauptung, New Work würde nur existieren, weil niemand mehr arbeiten wolle. Eine gravierendere Fehlinterpretation ist unserer Meinung nach jedoch kaum denkbar. Denn im Gegenteil: New Work macht Steuerberater:innen und Wirtschaftsprüfer:innen leistungsfähiger und bringt nicht zuletzt dadurch viele Vorteile für Kanzleien. 

Zudem wurde die New Work Bewegung bereits in den 70er-Jahren begründet. Ihr aktueller Boom ist also nicht die spontane Reaktion einer “arbeitsfaulen” Generation, sondern das Ergebnis von fünf Jahrzehnten wissenschaftlicher Weiterentwicklung.

Trotz aller berechtigten Euphorie um diesen Gesellschaftswandel gibt es einige ernstzunehmende Kritikpunkte an New Work: 

  • Viel Freiraum eröffnet immer auch die Möglichkeit zum Missbrauch. 
  • Zu viel Remote Work kann das Teamgefühl schwächen, wenn der zwischenmenschliche Kontakt zu oft ausbleibt.
  • Der Umstieg auf moderne Arbeitszeitmodelle oder die Einführung von digitalen Werkzeugen kann eine Hürde für manche Mitarbeiter:innen werden, die sich nicht so schnell umgewöhnen können oder wollen.
  • Die Einführung von New Work Maßnahmen kann mit (hohen) Kosten verbunden sein.
  • Die Umstellung auf New Work Methoden braucht Planung, für die nicht jede Kanzlei sofort die zeitlichen Ressourcen oder das Know-how bereitstellen kann. Dennoch überwiegen die Vorteile für dein Recruiting und deine Kanzlei auf lange Sicht. Insbesondere dann, wenn die Übergangsphase harmonisch gestaltet wird. Willst du im “War for Talents” vorne dabei sein, musst du dich diesen Herausforderungen besser früher als später stellen.

Die beste New Work Maßnahme für Kanzleien …

… kann man schlicht nicht pauschal definieren. Wie auch bei Mitarbeiter:innenbenefits solltest du deine New Work Konzepte stets an die Gegebenheiten in deiner Kanzlei und die Bedürfnisse deiner Talente anpassen. Die gängigsten Ansätze sind:

  • 4-Tage-Woche
  • Sabbaticals
  • inspirierende Arbeitsplatzgestaltung (Lounge-Bereiche, höhenverstellbare Tische, Begrünung, etc.)
  • Remote Work (Home Office, Workation)
  • digitale Kommunikations-Tools

Zusätzlich könntest du auch die Hierarchien deiner Kanzlei überdenken. Talente wollen nicht länger als Befehlsempfänger:innen gesehen werden. Entscheidungsträger:innen agieren stattdessen immer mehr wie Coaches und Mentor:innen.  Interdisziplinäre Teams tragen diese Philosophie ebenfalls. Sie brechen Silodenken in einzelnen Fachbereichen auf und erzeugen mehr Bewusstsein für die Bedürfnisse aller Abteilungen. Das steigert in weiterer Folge die Effizienz, indem alle Kompetenzen sprichwörtlich an einem Tisch sitzen.

Ein auf den ersten Blick besonders riskantes New Work Angebot ist die Unlimited Vacation Policy. Das bedeutet, dass Unternehmen ihren Mitarbeiter:innen gänzlich freistellen, wie viele Urlaubstage sie in Anspruch nehmen. Namhafte Firmen wie LinkedIn oder Netflix machen bereits positive Erfahrungen mit dem (beinahe) grenzenlosen Urlaub.

Natürlich braucht es für so eine Maßnahme gewisse Rahmenbedingungen. Aber auch hier zahlt sich das Risiko nachweislich aus, da diese Methode an die Selbstverantwortung von Talenten appelliert.  Wirklich sicher ist nur: New Work ist “here to stay” und wer nichts unternimmt, den überholt die Zeit.



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